Bonus
Horizon nr. 59:
Pro Senectute Freiburg: 100 Jahre im Dienste der Betagten
Die freiburgische Stiftung Pro Senectute begeht dieses Jahr ihr 100-jähriges Jubiläum. Sie ist in unserem Kanton 1923 ins Leben gerufen worden, im Kielwasser der Stiftung „Für das Alter“, welche der „Arbeiterpfarrer“ Albert Reichen (1864-1929) im Jahre 1917 in Winterthur gegründet hatte. Der gebürtige Berner Oberländer wurde in der Folge Zürcher Grossrat und Gemeinderat in Winterthur, unter dem Banner der sozialdemokratischen Partei.
In Freiburg war der konservative Grossrat Léon Genoud die treibende Kraft bei der Schaffung der Freiburger Sektion von Pro Senectute, welcher er selbst von 1923-1931 vorstand.
Am heutigen Tag kommen die Dienstleistungen von Pro Senectute in unserem Kanton 20’000 Senioren zugute. Die Stiftung beschäftigt 36 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter fest und 133 Haushalthilfen teilzeitig, was 32 Vollzeitäquivalenten (VZÄ) entspricht. Diese Personen leisten 56’000 Arbeitsstunden in Haushalten. Pro Senectute kann auch auf die Hilfe von 450 Freiwilligen, einschließlich Betreuern und Betreuerinnen zählen. 2’300 Personen nehmen die soziale Beratung in Anspruch, 1’100 Personen beziehen Hilfe beim Ausfüllen der Steuererklärung. Senioren können an 11’500 eigens für sie organisierten Anlässen teilnehmen.
Emmanuel Michielan: Senioren erfahren Einsamkeit und Ausgrenzung
„Dank dem bestehenden System der Sozialversicherungen kann Pro Senectute jetzt auch bei zahlreichen nicht finanziellen Problemen Hilfe leisten, mit denen Senioren zu kämpfen haben. Trotzdem verbleiben noch Formen von materiellen Engpässen bei einem Teil der schutzbedürftigen Personen. Wir wollen verhindern, dass Senioren einsam sind und beiseite geschoben werden. Prekarität versteht sich nicht nur finanziell, sondern auch sozial, sie betrifft auch körperliche und geistige Gesundheit“, räumt Emmanuel Michielan, seit 2021 Direktor von Pro Senectute Freiburg, ein.
Die Stiftung, die der ehemalige Oberamtmann des Broyebezirks und Staats- und Ständerat Pierre Aeby präsidiert, hat 2022 Finanzhilfen an Senioren in der Höhe von 700’000.- Franken ausbezahlt, welche hauptsächlich das Bundesamt für Sozialversicherungen (BSV) beisteuerte.
Kraft des Artikels 101bis des Bundesgesetzes über die Alters- und Hinterlassenenversicherung (AHVG) verfügt Pro Senectute über ein Dienstleistungsmandat mit dem BSV, um schutzbedürftige Betagte zu unterstützen.
Öffentliche Finanzierung schwer zu erlangen
„Jedoch ist es nicht einfach, unseren Platz zu behaupten und ausserhalb der BSV an öffentliche Gelder zu gelangen“, gibt Emmanuel Michielan zu bedenken. „Bei einem Budget, das 7 Millionen übersteigt, erlangen wir öffentliche Beiträge von nur 8% seitens kantonaler Institutionen, einschliesslich der Loterie Romande. Wir erhalten auch 291’000.- Franken von der Freiburger Kantonalbank. Zu unserer Besorgnis wird jedoch das Projekt zur Aufgabenentflechtung zwischen Kanton und Gemeinden (DETTEC) den Staatsbeitrag im Jahre 2025 auf 178’000.- herabsetzen. Das DETTEC setzt sich insbesondere zum Ziel, die Gemeindekompetenz zu steigern. Die Zukunft sieht man deshalb in einer Partnerschaft mit den Gemeinden (im Augenblick sind es deren 126!) Das heisst, bei jeder Gemeinde einzeln vorsprechen… Gegenwärtig kommen 57% der Finanzierung unserer Stiftung von Leistungskundinnen und -kunden von Pro Senectute“.
Den Schwerpunkt für die 100-Jahr-Feier setzt Pro Senectute Freiburg am 30. September im Sportzentrum Platy in Villars-sur-Glâne. Das geschieht im Rahmen des Aktionstages „Sicher stehen – sicher gehen“ und im Beisein von Staatsrat Philippe Demierre, Vorsteher der Direktion für Gesundheit und Soziales. Am 5. Dezember wird die Stiftung das Jubiläum intern feiern, mit dem Personal, den freiwilligen Helfern und den Partnern.
Weitere Informationen unter https://www.fr.prosenectute.ch/. Jacques Berset
Historischer Rückblick – Pro Senectute: Ziel AHV, gleich von Beginn an
Unter der Obhut der Schweizerischen Gemeinnützigen Gesellschaft (SGG) gründeten am 23. Oktober 1917 zehn Männer die Stiftung „Für das Alter“, die sich 1978 auf den Namen Pro Senectute umbenannte. Seit zwei Jahrhunderten setzte sich die SGG für den sozialen Zusammenhalt und die Unterstützung der von Armut Betroffenen in der Schweiz ein.
Seit 1917 setzte sich die Stiftung mit dem späteren Namen Pro Senectute für die Verbesserung des Lebens der Betagten ein, vorerst durch Spendensammlungen zur Unterstützung armer Greise, dann aber auch durch sozial-politische Arbeit. Das vordringliche Ziel war schon bei der Gründung, auf nationaler Ebene eine Alters- und Hinterlassenenversicherung, anders gesagt die AHV, zu schaffen. Diese Forderung aus dem späten 19. Jahrhundert trieben seit 1883 schon der Arbeiterkongress und ab 1886 der Rütlibund voran.
Die Gründer formulieren das im Gründungsakt so: Es gilt nicht nur, materielle Hilfe er erbringen, sondern auch „alle Bestrebungen zu unterstützen, insbesondre rechtliche, welche die Existenzsicherheit im Alter fördern.“
Am Anfang des Jahrhunderts leidet die Mehrheit der Bevölkerung an Armut
Die Gründer (Die Frauen hatten damals nur eine Statistenrolle.) wussten um die prekären Lebensbedingungen der Betagten. Oft herrschte Armut, manchmal sogar absolute Mittellosigkeit. Das traf damals besonders für den Kanton Freiburg zu, mit seiner hauptsächlich landwirtschaftlichen Ausrichtung. Im Verlauf des Ersten Weltkriegs verschlimmerten sich die Armut und die gesellschaftlichen Spannungen in den ganzen Schweiz. Reallöhne sanken um 24 – 30%. Am Kriegsende hing ein Sechstel der Bevölkerung, rund 700’000 Personen, von öffentlicher Unterstützung ab.
Im November 1918 brach der Generalstreik aus. Am 12. November traten 250’000 Arbeiterinnen und Arbeiter in der ganzen Schweiz in den Streik. Sie forderten die 48-Stundenwoche, eine Altersversicherung und das Frauenstimmrecht. Ihnen stellten sich 95’000 Soldaten entgegen, die der Bundesrat beordert hatte, um die Ordnung wieder herzustellen.
Die Stiftung wird 1923 aus der Taufe gehoben
In diesem spannungsgeladenen Umfeld entsteht die Freiburger Stiftung „Für das Alter“ unter Anregung der kantonalen Kommission der gemeinnützigen Werke. Diese erwähnt in ihrem Jahresbericht 1921-1922, dass im Kanton 473 Greise in Armut und ohne Unterstützung leben. In der Folge entscheidet die Kommission die Gründung eines kantonalen Fonds zugunsten hilfsbedürftiger Greise, der anfänglich durch eine Kollekte in den Primarschulen gespeist wurde. Léon Genoud stand diesem Kantonalfonds vor. Er war treibende Kraft im Wohltätigkeitsbereich und hatte auch an der Gründung der Kunst- und Gewerbeschule (dem nachmaligen Technikum) Anteil, welche er anschliessend von 1896 – 1925 leitete.
Der entscheidende Beitrag von Léon Genoud
Nebst seiner Verantwortung im Bereich der Berufsausbildung trat Léon Genoud auch zahlreichen gemeinnützigen Institutionen bei. Der Mann aus der Veveyse war Regionalsekretär von Pro Juventute und vom schweizerischen Vorstand der Vinzenz-Konferenzen. Dasselbe Amt bekleidete er für die Freiburger Stiftung gegen die Tuberkulose. Von 1923 – 1931 präsidierte er die Freiburger Stiftung für das Alter (später: Pro Senectute). Er war auch Mitglied des Schweizer Komitees „Für das Alter“. Er selbst vermeldet, dass es 1922 im Kanton Freiburg 822 hilfsbedürftige Greise gibt, von denen 60% entweder Beistand von den Gemeinden empfangen oder in „Armenhäusern“ und Altersheimen untergebracht sind.
Armenhäuser oder Altenheime beherbergen die Greise
In manchen Gemeinden gibt es wohltätige Institutionen – meistens unter geistlicher Obhut -, zum Beispiel die Gemeinschaft von St. Vinzenz von Paul, die Damen der Christlichen Liebe oder der Elisabethenorden. So besitzt der Kanton eine gewisse Anzahl Einrichtungen, die sich besonders der Altersfürsorge annehmen. In Freiburg selbst beherbergt das Bürgerspital kostenlos 70 bedürftige Betagte, die sich jedoch nach Möglichkeit an den Haushaltsarbeiten mitbeteiligen müssen. Das Altershospiz „La Providence“ verfügt über 50 Betten für Betagte beider Geschlechter aus dem Saanebezirk oder den katholischen Gemeinden des Seebezirks. Das Altersasyl, eine 1900 gegründete Privatstiftung über den Felsen der Saane, bietet 60 betagten Frauen und Männern ein Heim, das Altersasyl von Jeuss (Jentes) beherbergt 30 Betagte. Trägerschaft sind da die 22 protestantischen Gemeinden des Seebezirks.
Léon Genoud’s Traum
„Viele denken, dass mit der Annahme der Alters- und Hinterlassenenversicherung (AHV) in der Volksabstimmung vom 6. Dezember 1925 alle bedürftigen Betagten direkt davon profitieren können. Oft haben uns Betagte dies bestätigt, als sie um unsere Hilfe baten. Leider war jedoch durch die Abstimmung nur der Verfassungsartikel, der das Prinzip der Versicherung festhält, angenommen worden. Es dauerte bedauerlicherweise noch Jahre, bevor diese Versicherung organisiert war. Wir können nur inständig hoffen, dass die Eidgenössischen Räte in einem grosszügigen Elan für die bedürftigsten unter den Alten eine jährliche Subvention befürworten, wie sie es für die Opfer der Tuberkulose getan haben.“ Das schrieb Léon Genoud, als das Ausführungsgesetz des neuen Verfassungsartikels noch einmal auf sich warten liess. (in: Pro Senectute, Schweizerische Zeitschrift für Altersfürsorge, Alterspflege und Altersversicherung; La situation de l’assistance aux vieillards dans le Canton de Fribourg).
In der Tat trat die AHV schliesslich am 1. Januar 1948 in Kraft.
Jacques Berset
Das Prinzip der AHV wurde schon 1925 konstitutionell verankert
Bis ins 19. Jahrhundert oblag die Fürsorge für die arbeitsunfähigen Betagten den Familien, den wohltätigen Organisationen und den kirchlichen Instanzen. Es gab auch ein rudimentäres System von Volksfürsorge, das indes oft nach einschränkenden Regeln funktionierte. Im Dezember 1925 sprach sich das Volk für eine Änderung des Bundesverfassung aus, welche den Bund verpflichtete, eine Alters- und Hinterlassenenversicherung zu schaffen. So waren die ersten Weichen für eine gesetzliche Altersvorsorge gestellt. Die Situation der Betagten hingegen veränderte sich nicht bis zur eigentlichen Einführung der AHV im Jahre 1948.
Das Volk verwirft das Ausführungsgesetz im Jahre 1931
Im Juni 1931 nahmen die Eidgenössischen Räte das Ausführungsgesetz des neuen Verfassungsartikels an. Jedoch wurde das Referendum dagegen ergriffen und das Gesetz vom Volk am 6. Dezember 1931 abgelehnt. Aufgrund der Wirtschaftskrise und der politischen Verunsicherung verstärkte sich die Gegnerschaft in der Folge sogar noch, was die AHV auf die Warteliste verbannte. 1940 wurde ein System der Erwerbsausfallsentschädigung für die Soldaten eingeführt, dessen Organisation und Finanzierung nicht angefochten wurden. So kam man schliesslich auf die Idee, sich nach der Wiederherstellung des Friedens auf dieses solidarische Modell bei der AHV zu stützen.
Erste sehr bescheidene Renten
Trotz einem neuerlichen Referendum gegen das Gesetzesprojekt, das die Eidgenössischen Räte 1946 gutgeheissen hatten, kam es schliesslich bei der Volksabstimmung am 6. Juli 1947 zur Annahme des Bundesgesetzes über die AHV – mit 80% der Stimmen und dies bei einer Rekord-Stimmbeteiligung von ebenfalls 80%! Das Gesetz trat am 1. Januar 1948 in Kraft. Die ersten, sehr bescheidenen Renten deckten jedoch selten die Grundbedürfnisse. Zahlreiche Senioren blieben deshalb für lange Zeit von der Unterstützung der Stiftung Pro Senectute abhängig. Das Jahr 1965 sah die Einführung der Ergänzungsleistungen auf dem Gesetzesweg, was das Prinzip der finanziellen Unterstützung bedürftiger Senioren definitiv verankerte.
Nach und nach verringerten sich die finanziellen Engpässe der Betagten und andere Sorgen rückten in den Vordergrund. Pro Senectute konnte sich dadurch verstärkt um das psychische und moralische Wohl der Schweizer Senioren kümmern. In den Kantonen konnte die Stiftung ihren Wirkungskreis durch die Einführung eines häuslichen Hilfs- und Pflegedienstes ausweiten. Bald sollten die ersten Beratungsbüros ihre Pforten öffnen. Pro Senectute erweiterte sein Angebot in den folgenden Jahren. Seit dem Ende der Fünfziger Jahre ist es der wichtigste Ansprechpartner in Sachen Altersfürsorge geworden.
Jacques Berset
(Quellen : 100 ans d’histoire, Pro Senectute et la Suisse, 1917-2017 / Petite histoire de Pro Senectute Fribourg rédigée par Jean-Pierre Dorand, 2023).
Sicheres Passwort: Gebrauchsanleitung
- Die Länge eines Passwortes ist wichtiger als seine Komplexität: je länger es ist, desto effizienter. Im Idealfall setzt sich ein Passwort aus mindestens 12 Zeichen zusammen und enthält Gross- und Kleinbuchstaben, Zahlen und Sonderzeichen.
- Jedes Benutzerkonto hat im Idealfall sein eigenes Passwort.
- Für ein Passwort baut man am besten einen einprägsamen Merksatz und verwendet den Anfangsbuchstaben jedes Wortes, zum Beispiel: der neue Dackel von Susi hat lange Ohren und vier kurze Beine, was folgendes Passwort ergibt: dnDvShlO&4kB. Anschliessend kann man nach Belieben den Anfang der Internetseite des betreffenden Unternehmens darin einschieben, z.B. Swi für Swisscom, Rai für Raiffeisen, Coo für COOP, was am Ende zum Beispiel folgendes Passwort ergibt : dnDvShlO&4kSwiB (merkbar als … vier kurze Swisscom Beine).
- Noch sicherer jedoch ist die Identifizierung mit zwei Faktoren, die beispielsweise im e-Banking Gang und gäbe ist. Um sich einzuloggen, braucht man einen zusätzlichen Sicherheitsfaktor, wie einen Code, der einem per SMS auf das Mobiltelefon gesandt wird, oder das Einlesen eines QR-Codes.
Wie oft soll man das Passwort ändern ?
In dieser Frage gehen die Meinungen der Experten auseinander. Früher empfahlen sie den häufigen Wechsel, heute geht es eher um die Qualität des Passworts. Auf jeden Fall ist ein Wechsel ratsam, sobald Dritte es herausfinden könnten.
Wenn Cyberpiraten Ihre Informationen zu einem Konto erst mal gestohlen haben, versuchen sie als Erstes, alle möglichen Quellen auszuschöpfen, die damit erreichbar sind. Sollten sie ein einziges Passwort für alle Ihre Konten benutzen, dann müssen Sie leider annehmen, dass alle gehackt sind.
- 81% aller Verstösse gegen den Datenschutz gehen auf gestohlene oder schwache Passwörter zurück.
- Eine Software braucht nur gerade 2 Minuten, um ein 5-stelliges Passwort aus Kleinbuchstaben zu knacken.
- Es braucht hingegen 984 Jahre, um hinter ein Passwort mit 10 Zeichen (Zahlen, Klein-und Grossbuchstaben und Sonderzeichen) zu kommen.
Pier-Luigi Galli
Schützen Sie Ihren Computer
Schutzmassnahmen
Antivirus
Windows Defender
Als Benützer von Windows 10, 8 oder 8.1 besitzen Sie auf ihrem PC automatisch mitgeliefert auch Windows Defender. Auf einem PC agiert immer nur ein einziger Antivirus. Windows Defender ist leicht und wirkungsvoll und wird Sie nicht mit aufschnellenden Werbungs-Fenstern belästigen, wie das bei Konkurrenten oft der Fall ist. Im Moment ist das sicherlich der beste Schutz für private Anwender.
Ransomware
Seit Ende 2015 ist aber die Bedrohung so massiv geworden, dass Microsoft beschlossen hat, einen weiteren Schutz bei Windows 10 hinzuzufügen, denn die sogenannten Ransomware chiffrieren Ihre Dokumente im Geheimen und verlangen nachher für die Freigabe des betreffenden Zugangs ein Lösegeld.
Up-daten ist wichtig. Aktualisierungen sind unverzichtbar für die Sicherheit ihres Computers. Manchmal funktionieren sie automatisch, oft werden sie vergessen. Sie spielen eine wichtige Rolle bei der Abschirmung Ihrer Apparate, denn sie erlauben es, Fehler zu verbessern und Sicherheitslücken zu stopfen.
Ist ihr Firewall aktiv?
Ein Firewall schützt Ihren Computer vor dem Zugriff durch Piraten oder Malware. Auch das Gegenteil kann eintreffen: Ein Firewall kann Ihren Computer abhalten, das Netz zu verseuchen. Windows stellt einen wirksamen Firewall auf.
Desinfektion
Ihr System dreht durch, auf Ihrem PC wuchert plötzlich Werbung? Ich schlage Ihnen drei Werkzeuge vor, um dem ganzem Spuk abzuhelfen. Zum Beispiel „MalwareBytes“ kann man wöchentlich für eine kleine Reinigung anwenden, oder „ZHP Cleaner“, den man nur bei Infektionen verwenden sollte. Aber aufgepasst auf betrügerische Reinigungsprogramme. Sie starten auf Google eine zufällige Suche nach einer Software vom Typ „langsamen PC reinigen“ und klicken auf den erstbesten Link. Genau das darf man nicht tun! Manche solche Softwareprogramme nützen nichts oder importieren Viren.
Eine wöchentliche Analyse mit „WalwareBytes“
Im Gegensatz zu ZHP Cleaner eignet sich MalwareBytes ausgezeichnet für eine wöchentliche Analyse. Dieses Programm ist ein sehr wirksames Anti-Malware und macht fast allen informatischen Bedrohungen den Garaus. Einziger Unterschied zwischen der Gratisversion und der kostenpflichtigen: der Schutz in Echtzeit. Bei der Gratisversion muss man von Zeit zu Zeit selbst an einen Reinigungsgang denken, um eventuellen Infektionen Herr zu werden.
Herunterladen unter: https://fr.malwarebytes.com/mwb-download/
Reinigen Sie Ihren Browser mit „ZHP Cleaner“
„ZHP Cleaner“ ist eine Gratis-Software zur Bekämpfung von Browser-Piraten. (Browser von „browse“ = blättern, durchstöbern). Sein Hauptziel: die Proxi-Parameter wiedereinzurichten und die Umleitungen im Navigator zu unterbinden. Er versucht, Werbungsprogramme, unerwünschte Software, im Browser angedockte Symbolleisten und gewisse legale aber unnütze Programme zu löschen. Wenn Sie eines dieser Probleme antreffen, gebrauchen Sie diese Software, aber nicht für die normalen periodischen Analysen.
Herunterladen unter: https://www.01net.com/telecharger/securite/anti-spyware/zhpcleaner.html
Horizon nr. 57:
SENIOR+: GEMEINDEN SCHLAGEN UNTERSCHIEDLICHES TEMPO EIN
Judith Camenzind, Projektleiterin Senior+
Das zunehmende Altern der Bevölkerung stellt unsere Gesellschaft vor entscheidende Fragen. Der Anteil der über 65-Jährigen in unseren Gemeinden nimmt ständig zu und damit die Zahl der neuen Bedürfnisse und der diesbezüglich erforderlichen Dienstleistungen.
«Der Staat kann helfen und tut es auch; auf dem Terrain mit den Senioren jedoch ist dies vor allem Sache der Gemeinden. Aber die Senioren ihrerseits müssen sich auch selbst motivieren und aktiv werden, ohne alles von oben zu erwarten.» In ihrem Büro in der Route des Cliniques 17 in Freiburg, Sitz der Direktion für Gesundheit und Soziales (GSD), leitet Judith Camenzind das Projekt Senior+, welches zum Ziel hat, die Lebensqualität und die Kompetenzen der Senioren zu fördern. Unermüdlich setzt sie sich dafür ein, dass die weitreichenden Überlegungen zugunsten der betagten Bevölkerung im Kanton Freiburg nicht bloss politische Konzepte bleiben, sondern auch konkret verwirklicht werden.
Wunderbares wurde schon geschaffen
«Es geht voran. Wunderbare Vorhaben wurden schon umgesetzt, zum Beispiel generationenübergreifende Projekte mit Schülern und Grosseltern, wie die Riesenfreske aus Stoff, die seit dem letzten 25. Juni den Schlosshof in Bulle ziert… Einige Bezirke preschen vor, wie Greyerz oder Sense, während andere noch einen weiten Weg vor sich haben!»
Mit der Aktivierung des politischen Programms Senior+ im Kanton Freiburg haben die Gemeinden im Jahre 2016 neue Verantwortungen und Kompetenzen erhalten. Das Gesetz über die Seniorinnen und Senioren (SenG) schreibt ihnen die Ausarbeitung eines Gemeindekonzepts für die Senioren vor sowie dessen konkrete Umsetzung. Wie in den meisten industrialisierten Ländern –also auch in der Schweiz- geht die demographische Entwicklung stark in Richtung einer Zunahme des Seniorenanteils. Diese Tendenz verlangt von den Gemeinden die Schaffung neuer Dienste für diese Altersgruppe von Bürgerinnen und Bürgern, die aber ebenfalls aktiv am Leben der Gemeinde teilnehmen wollen. Es muss also unverzüglich gehandelt werden.
Rund dreissig Gemeinden blieben stumm
Fünf Jahre, d.h. bis zum 30. Juni 2021, hatten die Gemeinden Zeit, ein Konzept auszuarbeiten und es der GSD zu übermitteln, welches ihnen als Coach bei der Ausarbeitung des Fragenkatalogs an die Senioren geholfen hat. Eine Hilfe an jene, die sie annehmen wollten! 43 Gemeinden haben ihr Konzept eingereicht, 54 haben gemeldet, dass die Arbeit im Gange ist. Die Covid-Pandemie allerdings hat sowohl die Konzeptualisierung als auch die Realisierung erschwert.
«Rund dreissig Gemeinden des Kantons haben sich bei der GSD noch nicht gemeldet, obwohl es eine gesetzliche Verpflichtung ist, und wir werden ihnen in Erinnerung rufen, wie wichtig es ist, sich zeitig auf die demographische Entwicklung einzustellen. Eine Gemeinde, die ihrer betagten Bevölkerung angemessene Lebensbedingungen bietet, ist attraktiv. Wir werden mit ihnen diskutieren um zu sehen, welcher Art ihre Schwierigkeiten sind, und ihnen gegebenenfalls Hilfe anbieten. Vielleicht fehlt das Personal, vielleicht ist es Gleichgültigkeit. Ich habe aber kleine Gemeinden ohne grosse Mittel gesehen, die es schaffen, Dienste anzubieten, und die eine Seniorenkommission eingesetzt haben. Es müssen ja auch nicht kostspielige Massnahmen sein, Hauptsache, sie sind wirksam und erlauben den betagten Personen, möglichst lange zu Hause zu leben.»
Den Kopf voller Ideen
Judith Camenzind hat den Kopf voller Ideen – Sozialaktive Hausmeister, Betreuung der Betagten zu Hause, Anpassung der Wohnungen, damit die Betagten länger zu Hause bleiben können, sowie das Projekt Vorbeugende Wachen, welche erlauben, psychisch, sozial oder gesundheitlich gefährdete Personen zu signalisieren. Vermeldete Personen sollen dann den zuständigen Diensten zugeleitet werden.
Für die Projektleiterin Senior+ erfordert die sich abzeichnende demographische Lage Kreativität, langfristige Sichtweise und die Ausarbeitung neuer Dienstleistungen, welche durch das höhere Alter notwendig werden … und die Freigabe der entsprechenden finanziellen Mittel.
«Seniorenpolitik, das heisst nicht nur eine monatliche Jasspartie oder ein Lotto organisieren. Das beinhaltet den ganzen Lebensrahmen und dessen Gestaltung: Wohnung, Sicherheit, Gesundheit, bürgerliche Mitbeteiligung, usw. Dies ist im Übrigen nicht nur eine reine Seniorenfrage, sondern auch eine allgemeine generationenübergreifende Gesellschaftsthematik. Und vor allem braucht es jene Art Mitbeteiligung, welche sich die Schaffenskraft und Erfahrung der Senioren zu Nutze macht. Letztere müssen in die Projekte, die sie betreffen, miteinbezogen werden. Nicht für sie schaffen, sondern mit ihnen!»
Jacques Berset / HB
STARKER ANSTIEG DER ZAHL DER SENIOREN
Das Bundesamt für Statistik (BFS) prognostiziert bei den Senioren eine starke Zunahme innerhalb der Schweizer Bevölkerung. Sie soll von 1,64 Millionen im Jahre 2020 auf 2,67 Millionen im Jahre 2050 klettern. Mit dem Inkrafttreten der Politik Senior+ im Kanton Freiburg 2016 haben die Gemeinden neue Pflichten und Kompetenzen erhalten. Dank dem Gesetz über die Seniorinnen und Senioren (SenG) sollen sie zu deren Gunsten neue konkrete Massnahmen verwirklichen.
Bis zum 30.Juni 2021 sollte jede Gemeinde in einem Gemeindekonzept festlegen, mit welchen Massnahmen sie die Ziele der Politik «Senior+» in den ihr obliegenden Kompetenzbereichen verwirklichen wollte. Besagtes Gesetz gilt ab dem 1. Juli 2016 und sieht in seinem Artikel 4 vor:
Innert fünf Jahren nach dem Inkrafttreten dieses Gesetzes legen die Gemeinden in einem Konzept und entsprechend den Bedürfnissen ihrer Bevölkerung die Massnahmen fest, die sie ergänzend zu denjenigen des Staates ergreifen wollen, um dazu beizutragen, dass die Ziele dieses Gesetzes erreicht werden.
In Abschnitt 2: Sie aktualisieren ihr Konzept je nach Bedarf der Bevölkerung und sie übermitteln es der für die Gesundheit zuständigen Direktion.
In Abschnitt 3: Die Gemeinden können zusammenarbeiten, um diese Aufgabe zu erfüllen.
In Abschnitt 4: Der Staat unterstützt die Gemeinden in der Umsetzung ihrer Politik.
JB / HB
Horizon nr. 56:
LORENZO PONZO: EINE PERSÖNLICHKEIT MIT VIELEN FACETTEN
Der 90-jährige Lorenzo Ponzo war fast drei Jahrzehnte lang Kassierer der FRV. Er hat Paul-André Jordan Anfang 2022 die Fackel übergeben. Begegnung mit diesem Italiener, der in Tunis geboren wurde, dessen Leben von Verpflichtungen aller Art geprägt war.
Er war nahezu drei Jahrzehnte lang Kassierer «unter drei Präsidenten», dann reichte Lorenzo Ponzo, der am vergangenen 12. November 90 Jahre alt wurde, seinen Rücktritt auf den nächsten 31. Dezember ein. «Zwei Präsidenten habe ich abgenutzt, beim dritten, Jacques Morel, ist es mir nicht gelungen», scherzt schelmisch der Mann, der als Motto hat: «Bloss nicht untätig sein!»
Wenn der unternehmungslustige Lorenzo Ponzo sein Lebensalbum durchblättert, gesteht er, dass er nie untätig bleiben kann. Der Neunzigjährige verwaltet heute noch die 28 Wohnungen im Wohnblock, den er seit 30 Jahren bewohnt. «Ich bin hierhergekommen, um zu arbeiten, aber auch um etwas Neues zu erleben. Und Freiburg habe ich nie wieder verlassen …»
Ein Italiener in Tunis
Aber kommen wir auf die Anfänge zurück, die uns Lorenzo in seiner Wohnung in der Route de la Veveyse 20, die von Souvenirs nur so strotzt, feingliedrig erläutert. Der Ahnherr, der selbst zwei Kinder hatte, erfreut sich heute an sechs Enkelkindern und sieben Urenkeln. Seit 1979 besitzt er die schweizerisch-italienische Doppelbürgerschaft. Und er rollt behaglich die Geschichte eines Lebens auf, das voller Spannung und Leidenschaft ist. 63 Jahre lang lebte er zusammen mit seiner Ehefrau Odette, eine geborene Marchon aus Farvagny, die er im November 1956 kennenlernte, eben zu der Zeit, als er sich in Freiburg niederliess.
Lorenzo wurde in Tunis am 12. November 1931 geboren und es war im damaligen französischen Protektorat Tunesien. Da es dort vormals keine Berufsschule gab, erhielt er als Jüngling eine praktische Anlehre als Mechaniker, innerhalb der in Tunesien sehr wichtigen italienischen Gemeinschaft. Sein Vater arbeitete für die staatliche Luftverkehrsgesellschaft «Ala Littoria», die auf Antrieb Mussolinis und des faschistischen Regimes gegründet worden war, das im Königreich Italien regierte. In dieser Zeit musste man sich in der faschistischen Partei einschreiben, um an eine öffentliche Stelle zu gelangen.
Wie lebte man damals in der italienischen Kolonie in Tunesien?
In Tunis lebte man damals gut, bestimmt besser als in Italien, aber wir lebten unter uns, selbst wenn einige mit der einheimischen Bevölkerung arabisch sprachen. Schon als ich sehr jung war, bekam ich Lust zu reisen, um zu sehen, wie es anderswo war. 1949, da war ich gerade 18 Jahre alt, nahm ich das Schiff nach Marseille … ich hatte Verwandte in Frankreich und Belgien, insbesondere in Seraing, in der Nähe von Lüttich. Dort begab ich mich zu einer medizinischen Kontrolle, um in einer Kohlenmine angestellt zu werden, wo viele italienische Einwanderer arbeiteten, aber ich bekam keine Aufenthaltsbewilligung. So kehrte ich nach Tunesien zurück, bevor ich dann 1952 nach Turin auszog und dort Arbeit als Mechaniker fand.
Und schliesslich bist du in Freiburg…
1956 beschloss zu wegzuziehen. In der Tageszeitung von Turin standen Stellenangebote. Eine Freiburger Firma, Condensateurs AG, hat mich angestellt. Ende November 1956 war ich in Freiburg, der Stadt die ich nie mehr verlassen habe. Einige Tage nach meiner Ankunft, ging ich tanzen ins Embassy und da habe ich Odette getroffen, die ein Jahr später meine Frau werden sollte. Bei Condensateurs AG arbeitete ich auf einer Werkzeugmaschine, einer Drehbank, bis im Oktober 1969. Schliesslich wechselte ich auf eine halbautomatische, elektro-hydraulische Drehbank, damals ein Novum. In der Zwischenzeit hatte ich in Neuenburg Weiterbildungskurse als Produktionstechniker absolviert und ich wurde Verantwortlicher im Produktionsbüro. Condensateurs AG ist dann eine Holding geworden und ich war Produktionsleiter bei Métar AG von 1969 bis 1991, bevor ich dann zum Prokuristen avancierte und schliesslich Vizedirektor wurde. Gegen das Ende meiner Laufbahn leitete ich 90 Personen.
Im Jahre 1991 war es noch zu früh für die Pensionierung!
Métar habe ich ein wenig vor der Pensionierung verlassen. Nachher arbeitete ich unabhängig. Im Rahmen der beruflichen Wiedereingliederung erteilte ich Weiterbildungskurse für Arbeitssuchende. Dies war bei der Firma Impuls CTS, wo ich auch Teilhaber war. Parallel dazu kamen Aufträge als unabhängiger Schadenexperte für verschiedene Versicherungen, wie die Bâloise, die Helvetia oder die Mobiliar.
Es gibt aber nicht nur die Arbeit!
Ganz bestimmt: Nebst meiner Familie, die im Mittelpunkt meines Lebens steht, gibt es auch kulturelle Aktivitäten. Ich war 22 Jahre lang im Vorstand der Oper Freiburg. Ich liebe die Oper, daher habe ich während sechs Jahren Kulturreisen zu den grossen Aufführungen organisiert: nach Turin, Florenz, Genua, Parma, … Seit langem bin ich auch Mitglied der Dante-Alighieri- Gesellschaft, welche im Kanton die italienische Kultur fördert – insbesondere Italienischkurse in Freiburg – und jährlich ein Balcanto-Konzert veranstaltet (da war ich 11 Jahre dabei).
Und seit wann setzt du dich für die Rentner ein?
Gaston Sauterel, ein sozialdemokratischer Grossrat und Gemeinderat in Freiburg, der 2001 Präsident der Freiburgischen Rentnervereinigung FRV wurde, hat mich eines Tages bei einem Quartierfest angesprochen, ob ich mich nicht um die Finanzen der FRV kümmern möchte…
Jacques Berset
Horizon nr. 54:
PENSIONIERTE GEHEN IN DIE POLITIK
Als Ergänzung unseres Dossiers über Pensionierte, die sich bei den Kommunalwahlen 2021 aufstellen liessen, hier zwei Tabellen, welche nach Bezirk und Alter aufgeschlüsselt sind und ein gutes Bild über die Beteiligung geben.
Kandidaturen in den Gemeinderat, hier klicken.
Kandidaturen in den Generalrat, hier klicken.